Schleimbeutelentzündung des Kniegelenks
Bursitis Praepatellaris
Der Schleimbeutel vor dem Knie (Bursa praepatellaris) liegt jedoch außerhalb des Kniegelenkes. Wenn man lange kniet oder auch durch eine Prellung kommt es möglicherweise auch zu einer Entzündung (Bursitis). Dabei wird der Schleimbeutel mit Erguss gefüllt und kann als weiche Struktur getastet werden. Wenn der Schleimbeutel sich rot und heiß wird, spricht das für eine bakterielle Infektion. Meist ist der Schleimbeutel unterhalb der Kniescheibe betroffen (Busitis infrapatellaris). Die Therapie setzt auf die Vermeidung durch direkten Druck sowie auf entzündungshemmende Medikamente, Salben und Tabletten. Bei einer bakteriellen Infektion muss am besten der Schleimbeutel operativ entfernt werden. Die Symptome für eine Entzündung sind eine Schwellung, mit oft Gelenkerguss, Erwärmung und Rötung. Wenn die Schleimhaut innerhalb des Gelenks betroffen ist, so sieht man diese Anzeichen nicht nur äußerlich, sondern auch bei einer Kniespiegelung oder eine Szintigraphie des Kniegelenkes deutlich (Vergleich: Schleimbeutelentzündung der Hüfte).
Dabei ist ein Erguss im Kniegelenk einfach festzustellen. Wenn man vorn auf die Kniescheibe drückt bei gestrecktem Knie in entspannter Lagerung, hat diese Kniescheibe direkte Verbindung zum Oberschenkel. Bei einer Flüssigkeitseinlagerung im Kniegelenk lässt sich die Kniescheibe nicht nach hinten drücken, sondern stößt deutlich tastbar ans Gleitlager. Manchmal drängt der Erguss in Richtung Kniekehle. Dann bildet sich zwischen Kapsel und Schleimhaut eine Aussackung, eine so genannte Baker-Zyste. Diese kann eine enorme Größe erreichen. Bei einer Entzündung ist die Ergussflüssigkeit klar, bei Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis und bei durch Bakterien verursachten Entzündungen und Vereiterungen trübe wie Motoröl (bernsteinfarbig). Manchmal sammelt sich auch Blut (lateinisch: Hämarthros) im Kniegelenk als Zeichen einer Verletzung des Meniscus oder der Bänder; manchmal sogar eines Knochenbruches („Fettaugen“ auf der punktierten Flüssigkeit).
Eine richtig durchgeführte Kniegelenkspunktion verursacht nicht mehr Schmerzen als die Blutentnahme. Dadurch lässt sich die Diagnose feststellen (Rheumafaktor, Bakterien, Blut oder andere Zellen). Durch die Punktion erfolgt eine Druckentlastung und damit meist eine Linderung der Beschwerden. Bei Bedarf kann man auch Medikamente in das Kniegelenk spritzen.
Als Ursache für eine Entzündung (Gonarthritis) kann Rheuma, Verletzung, Verschleiß, Gicht oder Bakterien im Gelenk in Frage kommen. Auch Zustände im Rahmen von Überlastung können Reize verursachen mit Schmerzen am Ansatz des Innenbandes beispielsweise am Schienbeinkopf (z. B. bei Patienten mit Übergewicht). Dort ist der Ursprung des Kniescheibenbandes am unteren Pol der Kniescheibe (oft bei Sportlern das so genannte „jumpers knee“). Auch bei knienden Berufen (Fliesenleger) und dem ständigen Druck durch das Knien ist eine Schleimbeutelentzündung häufigste Folge.